Ein Wundermittel aus dem Urwald?
Uncaria tomentosa, die „Katzenkralle“
In einer Zeit in der die Menschen immer häufiger zu alternativen Heilmethoden und „Naturmedikation“ greifen, kommen immer wieder neue „Wundermittel“ auf den Markt, ob diese auch die erhoffte Wirkung entfalten ist oft mehr als fragwürdig.
Eines dieser „neuen“ natürlichen Wundermittel, welches in Europa immer bekannter wird, nehmen wir heute unter die Lupe. Gemeint ist die, aus Peru stammende, Uncaria tomentosa – ein Lianengewächs. In ihrer Heimat als “Uña de Gato” und hier unter dem Namen „Katzenkralle“ bekannt.
Ihren Namen verdankt sie der Form Ihrer Dornen, die den Krallen einer Katze ähneln.
Diese Pflanze wächst an den Bäumen Südamerikas empor und kann eine imposante Höhe von 30m erreichen, im Stamm erreicht sie einen Durchmesser von bis zu 25cm. Die Wurzeln liegen nur wenige Zentimeter tief im Lockeren Unterboden und wachsen horizontal. Gerne wird sie mit der Uncaria guianensis verwechselt, sie ähneln sich in Form und Wachstum aber sind als nicht verwandt einzustufen, da sie sich in Chromosomenmuster und Inhaltsstoffen unterscheiden. Insgesamt gibt es 18 weitere unter dem Namen “Uña de Gato” bekannte, nicht verwandte, Arten. Dies macht es nicht leicht sicherzustellen an die richtige Heilpflanze zu kommen.
Altbewährtes neu entdeckt
So neu ist diese Heilpflanze gar nicht, die Heiler peruanischer Indianerstämme nutzen einen Tee aus der Rinde und Wurzeln der “Uña de Gato” seit Jahrhunderten als Hauptheilmittel für diverse Krankheiten.
Der deutsche Forscher Oskar Schuler-Egg, entdeckte die Pflanze für unsere Welt neu, in den 60ern suchte er für seinen, an Lungenkrebs erkrankten, Vater ein Heilmittel.
Fündig wurde er bei den Ureinwohner Südamerikas, die Ihm den Katzenkrallen-Tee empfahlen, nach täglicher Einnahme des Tees stellten sich erste Verbesserung des Gesundheitszustandes seines Vaters ein und, schenkt man der Geschichte Glauben, 2 Jahre später war der Tumor vollständig verschwunden.
Katzenkralle gegen Lungenkrebs
Was damals als Wunder galt, wurde heute in diversen Studien untersucht und zum Teil bestätigt.
An der Universität von Mailand stellten Biologen fest, dass das aus der Rinde der Katzenkralle gewonnene Pulver das Lungenkrebsrisiko um bis zu 50 % reduzieren kann.
Bei einer Gruppe von Rauchern und Passivrauchern wurde in einer Studie, über einen längeren Zeitraum, untersucht wie sich die Menge der raucherspezifischen, krebserregenden Stoffe im Urin unter Einnahme von Katzenkralle-Tee verändert. Nach 14 Tagen konnte, in beiden Gruppen, keiner dieser Stoffe mehr nachgewiesen werden.
Aber auch andere Stoffe die Krebs auslösen können sanken im gleichen Zeitraum um 33-65%.
Bei der Kontrollgruppe hingegen, welche ein Placebo erhielt, blieb die Konzentration an krebserregenden Stoffen unverändert. Somit stufen die Mailänder Biologen die Katzenkralle als wichtiges Mittel zur Vorbeugung von Lungenkrebs und generell für Erkrankungen der Atemwege ein.
Zudem entdeckte man am „Institut für Pharmakognosie“ der Universität Innsbruck dass Katzenkralle die Produktion weißer Blutkörperchen erhöht und zur gesteigerten Aktivität sogenannter Fresszellen führt. Diese verbessern den Abbau schädlicher Fremdstoffe und Mikroorganismen. Die Inhaltsstoffe der Pflanze, wie z.B. Chinovasäureglykoside, sind auch für ihre antivirale Wirkung bekannt.
Von 1984 bis 1989 soll der Chirurg und Onkologe Felipe M.Mirez in Lima (Peru) an über 2000 Patienten, mit verschiedenartigem und zum Teil fortgeschrittenem Krebs, Untersuchungen angestellt haben. Er stellte fest, dass unter Einnahme von Uncaria tomentosa, bei den meisten Patienten die Tumorgröße, und auch vorhandene Metastasen, reduziert werden konnte.
Wirkt sie oder wirkt sie nicht?
Versuche mit einzelnen Inhaltsstoffen der Pflanze kamen zu unterschiedlichsten Ergebnissen. Von keiner, oder nur schwacher, bis zur stark positiver immunmodilierender (immunbeeinflussender) Wirkung, ist hier die Rede. Wobei angemerkt werden muss, das der Einfluss der Inhaltsstoffe in Ihrer natürlichen Gesamtheit auf den Organismus weitaus positiver wirken kann, als einzelne Auszüge der Wirkstoffe. So könnten z.B. sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe die Wirkung der Hauptwirkstoffe verstärken.
Aufgrund der Tatsache, dass Katzenkralle keine bis nur leichte Nebenwirkungen hat (Durchfall bei Überdosierung), kann jeder für sich und sein Tier testen, ob diese Pflanze an Wunder bereithält was sie verspricht. Zwecks Dosierung sollte es unter fachmedizinischer Aufsicht erfolgen (Tierarzt /Tierheilpraktiker).
3 Beispiele aus der Praxis
- Ein unter einem Sommerekzem leidendes Pferd, welches mit täglichen Gaben von Katzenkralle behandelt wird, muss bis heute nicht eingedeckt werden und hat laut Aussage der Besitzerin noch nie so ein schönes Fell gehabt.
- Ein an SLO (Symmetrische lupoide Onychodystrophie) erkrankter Hund der regelmäßig seine Krallen verlor, behält sie seit seiner täglichen Gabe von Katzenkralle und dies seit 6 Monaten.
- Zwei ältere Wallache Mitte 20, waren vor der Behandlung mit Katzenkralle von arthritischen Schüben und Infekten geplagt, seit 6 Monaten sind sie symptomfei und freuen sich Ihrer Gesundheit.
Mögliche Indikationen
Laut der Wirksamkeit Ihrer Inhaltsstoffe und Erfahrung verschiedener Anwender kann Katzenkralle bei folgenden Erkrankung zu positiven Effekten führen:
- Allergien und allergische Reaktionen , Arthritis, Arthrose, Alterserscheinungen
- Blutfettwerte, Blutfließfähigkeit, bakterielle Infektionen
- Darmerkrankungen/ -störungen
- Entzündungen unterschiedlicher Genese
- FIV (Felines Immundefizienz-Virus)
- Gelenkerkrankungen
- Hauterkrankungen
- Immunschwäche, -störungen, Infektionen aller Art
- Krebserkrankungen
- Lupus (alle Arten) Autoimmunkrankheit
- Magenerkrankungen
- Otitis
- Pilzinfektionen, Parvo-Viren
- Tumore, Thrombosen
- Virusinfektionen im allgemeinen
Schwankungen in Qualität und Quantität
Aufgrund der Tatsche das sich der Hauptbestandteil der Wirkstoffe in der Wurzelrinde befindet muss für die Gewinnung der Katzenkralle als Medikament, die ganze Pflanze gefällt werden. Dies führte dazu, dass die peruanische Regierung 1999, zum Schutz der tropischen Flora ein Exportverbot verhängte.
Mittlerweile wird die Pflanze kultiviert angebaut und der Wirkstoff aus der ganzen Pflanze gewonnen. Hierbei kommt es zu großen Schwankungen bezüglich Qualität und Quantität der wirkaktiven Inhaltsstoffe.
Aus diesem Umstand, können die Erfolge in der Therapie mit Katzenkralle sehr unterschiedlich sein.
Im Übrigen wächst die kultivierte Pflanze statt lianenförmig eher buschartig.
Katzenkralle – Einen Versuch wert
Katzenkralle ist eine weitere Heilpflanze, die kontrovers diskutiert wird aber in vielen Studien und persönlichen Erfahrungen einiges an Heilerfolgen und -versprechen vorzuweisen hat.
Gerade wenn das Immunsystem gestärkt werden muss ist diese Pflanze zu empfehlen.
Und wenn die Schulmedizin nicht mehr weiter weiß, was spricht denn gegen einen Versuch mit der “Uña de Gato”? Man kann nur gewinnen!